Christopher Street Day: CSD in Bautzen: Polizei rechnet mit bis zu 3.000 Teilnehmern

In Bautzen werden zum Christopher Street Day mehrere tausend Menschen erwartet. Die Polizei stellt sich darauf ein, dass auch zahlreiche CSD-Gegner anreisen.

Die Polizei rechnet beim diesjährigen Christopher Street Day (CSD) im ostsächsischen Bautzen am Sonntag (10. August) mit einer erhöhten Gefahr für gewalttätige Auseinandersetzungen. Zu der Demonstration für die Rechte von Schwulen, Lesben und Trans-Personen werden 2.000 bis 3.000 Teilnehmer erwartet, wie ein Sprecher der Polizeidirektion in Görlitz auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.

Neben dem CSD selbst sind sechs weitere Versammlungen von Unterstützern angemeldet, die sich dem CSD-Umzug anschließen wollen, außerdem eine Gegendemonstration. Deren rund 300 bis 700 Teilnehmer wollen dem Demonstrationszug ebenfalls folgen. 

Polizei bezieht Erfahrungen von 2024 ein 

Personen aus beiden Gruppen sind nach Einschätzung der Polizei gewaltbereit und suchen offen die Konfrontation. Spontane – verbale, aber auch physische – Gewalt zwischen Demonstrationsteilnehmern aus dem rechten und linken Spektrum sei sehr wahrscheinlich. „Dies begründet eine erhöhte Gefahrenlage“, sagte der Sprecher der Polizei. 

Zur Planung des Polizeieinsatzes wurde eine Vorbereitungsgruppe in der Polizeidirektion Görlitz eingerichtet. Dabei fließen auch die Erfahrungen aus dem CSD 2024 ein. 

Dabei kam es der Polizei zufolge bereits bei der Anreise am Hauptbahnhof Dresden zum gewalttätigen Aufeinandertreffen von Versammlungsteilnehmern beider Seiten. Vor dem Bahnhof Bautzen sei während des CSD und danach die Stimmung sehr aufgeheizt gewesen.

Polizei im Großeinsatz

Die Polizei hat angekündigt, den CSD am Sonntag deshalb mit noch mehr Einsatzkräften zu begleiten als im Vorjahr, um einen friedlichen Ablauf zu gewährleisten und mögliche Straftaten konsequent zu verfolgen. 

Der CSD startet am August-Bebel-Platz, die Abschlusskundgebung ist am Rathenauplatz vorgesehen. Für den Samstag ist in der Innenstadt deshalb mit erheblichen Verkehrseinschränkungen zu rechnen. Autofahrer sollten den Versammlungsbereich in jedem Fall umfahren, rät die Polizei.

Im vergangenen Jahr hatte es in Bautzen rechtsextreme Proteste anlässlich des Christopher Street Day gegeben, die von Aggressionen und Gewalt gegen die CSD-Teilnehmer geprägt waren. 

Der Christopher Street Day erinnert an die Auseinandersetzungen der queeren Gemeinschaft mit der Polizei in der New Yorker Christopher Street 1969. Der Tag steht für Sichtbarkeit und Gleichstellung von Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen traditionellen Geschlechts- und Sexualnormen identifizieren.