Der Sommer ist zurück. Das freut auch Hessens Landwirte. Sie hoffen, dass die Böden nach dem Regen der vergangenen Wochen wieder befahrbar sind und die Ernte abgeschlossen werden kann.
Hessens Landwirte hoffen auf trockene Sommertage, um die Ernte abschließen zu können. Aufgrund des Regens seien die Erntearbeiten der Sommermonate nahezu zum Erliegen gekommen, sagte die Sprecherin des Hessischen Bauernverbands, Marie-Claire von Spee. „Die Befahrbarkeit der Böden wird nun eine wichtige Rolle spielen, allerdings mit Sonne, wärmeren Temperaturen und Wind trocknen die Böden nun auch ab.“
Besonders Winterweizen, aber auch Winterraps und Sommergerste müssten noch geerntet werden, ebenso Ackerbohnen und einige Winterrapsbestände. Welche Auswirkungen der Regen der vergangenen Wochen auf die Feldfrüchte hatte, sei noch nicht absehbar: „Es wird sich erst mit der Qualitätsbestimmung zeigen, wenn die Erntearbeiten weitergehen.“
Auswirkungen auf Getreide noch unklar
Ob es Auswirkungen auf die Qualität des Getreides geben wird, bleibe abzuwarten. „Es könnte zu Qualitätseinbußen bei Getreide – vor allem beim Winterweizen kommen“, erläuterte von Spee. Aufgrund der nassen Witterung könne es Probleme mit den sogenannten Fallzahlen – einem Qualitätsmerkmal für Getreide – und damit zu geringerer Backfähigkeit kommen. Aber auch ein Abfall der Proteingehalte sei möglich.
Landwirte befürchteten, dass es in Teilen zu Auswuchs komme, so die Sprecherin. „Das heißt, dass die Weizenkörner aufgrund der Nässe bereits am Halm in der Ähre anfangen zu keimen.“ Aber auch Pilzkrankheiten würden durch nasse Witterungsbedingungen gefördert. Erste Erträge der Frühkartoffeln seien zufriedenstellend. Auch bei ihnen bleibe die weitere Ernte abzuwarten.
Mais und Zuckerrüben hat Regen gutgetan
Gut getan hätten die Niederschläge den Herbstkulturen wie Mais und Zuckerrüben sowie dem Grünland. In den meisten Regionen hätten sie für eine gute Entwicklung gesorgt. Bei Mais sei der Regen gerade für die Kolbenentwicklung und bei der Rübe für die Entwicklung der Rübenkörper wichtig, erklärte von Spee.
Der Mix aus zunächst Trockenheit und dann viel Regen könne gerade für bereits reife Getreidebestände ein Problem sein und zu Qualitätsverlusten führen. „Positiv war jedoch, dass zu den Niederschlägen nicht hohe Temperaturen kamen, sondern es relativ kühl war. Das könnte größere Schäden verhindert haben.“ Bei nachhaltigen Schäden durch die Trockenheit könnten sich Pflanzen nicht mehr erholen: „Für Winterweizen kamen in der Entwicklung auch Niederschläge etwas zu spät.“
Wünsche für den Herbst
Neben ein paar weiteren trockenen Tagen wünschen sich die Landwirte für die anstehenden Arbeiten im Herbst laut von Spee gute Bedingungen für die Aussaat des Getreides der kommenden Ernte, der Zwischenfrüchte und etwa des Winterrapses – aber auch eine ausgeglichene Wasserversorgung für Herbstkulturen bis zu deren Ernte.