Deutschland gewinnt erneut gegen Slowenien. Allerdings läuft noch längst nicht alles rund. Immerhin ist der Kapitän zurück.
Trotz einiger personeller Probleme haben die deutschen Basketballer auch das zweite EM-Testspiel gegen Slowenien gewonnen. Das Team um Kapitän Dennis Schröder siegte in Mannheim gegen die dieses Mal ohne NBA-Superstar Luka Doncic angetretenen Slowenen mit 80:70 (42:30) und ist damit in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft weiter ungeschlagen.
„Die ersten 20 Minuten waren grausam. Wir müssen einen Weg finden, wie wir 40 Minuten gut spielen“, sagte Schröder bei Magentasport. Der Weltmeister zeigte einige Schwächephasen und holte sich vor 13.631 Zuschauern in der ausverkauften SAP Arena nur mit Mühe den Sieg. Am Freitag hatte Deutschland gegen Slowenien in Ljubljana noch klar mit 103:89 gewonnen. In Mannheim war Schröder mit 18 Punkten bester deutscher Werfer, Franz Wagner kam auf 17 Zähler.
„Es war nicht schön, aber wir haben es noch rausgerissen am Ende. Wir haben noch Sachen vor uns, an denen wir arbeiten müssen“, sagte Tristan da Silva und ergänzte: „Wir haben aber nicht aufgegeben und weiter unser Ding durchgezogen. Das zeigt, was die Gruppe an schlechten Tagen draufhat.“
Bei der EM im finnischen Tampere und lettischen Riga trifft der Weltmeister ab dem 27. August auf Montenegro, Schweden, Litauen, Finnland und Großbritannien. Zuvor stehen am kommenden Wochenende noch der Supercup in München sowie danach zwei Testspiele gegen Titelverteidiger Spanien auf dem Programm.
Deutschland mit fünf Ausfällen
Zwei Tage nach dem klaren 103:89 in Ljubljana hatte Bundestrainer Alex Mumbru lediglich zehn Spieler zur Verfügung. Wie schon am Freitag wurden Maodo Lo und Daniel Theis geschont, zudem setzten David Krämer, Christian Anderson und Oscar da Silva mit kleineren Problemen aus. Bei den Slowenen gönnte sich unter anderem Doncic zum Leidwesen vieler Basketball-Fans in der ausverkauften Arena eine Pause.
Dafür war auf deutscher Seite Schröder wieder dabei, der im ersten Testspiel noch aus persönlichen Gründen gefehlt hatte. Angeführt vom Aufbauspieler der Sacramento Kings brauchte die deutsche Mannschaft ein Viertel, um ihrem Rhythmus zu finden. Nur zwei der ersten zehn Würfe fanden ihren Weg in den Korb, NBA-Star Franz Wagner handelte sich schnell zwei Fouls ein. Nach zehn Minuten stand es 19:19.
Starkes zweites Viertel
Im zweiten Viertel zogen Schröder und Co. aber das Tempo an und zogen auf 18 Punkte davon (39:21). Zwar gelang dem Weltmeister bei weitem noch nicht alles, mit einigen Aktionen begeisterten sie aber das Publikum. So zum Beispiel bei einem feinen Doppelpass zwischen Schröder und Wagner oder bei einem krachenden Dunk von Isaac Bonga. Zur Pause führte Deutschland mit zwölf Punkten.
Doch der Start in die zweite Halbzeit ging dann völlig daneben. Die Slowenen starteten mit einem 13:2-Lauf, bei Deutschland lief nicht mehr viel zusammen. Die Strapazen des Trainingslagers in Malaga, des Spiels in Ljubljana und des Reisetages am Samstag machten sich nun bemerkbar, ebenso die kurze Rotation mit nur zehn Spieler.
Schröder dreht auf
Vor dem Schlussabschnitt lag die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes so plötzlich mit 57:60 zurück. Slowenien baute den Vorsprung in den letzten zehn Minuten sogar auf sieben Punkte aus (67:60) aus, doch dann drehte Schröder auf. Der Kapitän machte acht Punkte in Serie und sicherte Deutschland so den Sieg.