Population wächst: Biberbestand in Brandenburg springt auf über 4.000 Tiere

Biber waren vor einigen Jahren in Brandenburg noch eine echte Seltenheit. Mittlerweile sind die Spuren des Tieres im gesamten Bundesland sichtbar. Und die Population wuchs zuletzt weiter.

Die Zahl der Biber ist in Brandenburg im vergangenen Jahr weiter angestiegen. „Aktuell geht das Landesamt für Umwelt (LfU) von einem Biberbestand von circa 4.000 bis 4.200 Tieren für das gesamte Land Brandenburg aus“, sagte ein Sprecher der Behörde. Mittlerweile seien nahezu alle Biberreviere im Land besetzt. Im vergangenen Jahr schätze das LfU den Bestand auf etwa 3.700 Tiere.

Der Biber sei längst über Brandenburg verteilt, fügte der Sprecher an. Dennoch beobachte man bei den Revieren eine Dynamik. Trockneten etwa Fließgewässer völlig aus, führe das zu Abwanderungen. „Normalisiert sich der Wasserhaushalt, werden auch aufgegebene Reviere wieder besiedelt.“

Ausbreitung nicht nur positiv gesehen

Die Ausbreitung des Nagers wird nicht von allen Brandenburgern positiv gesehen. Auch das Umweltministerium sprach vor einiger Zeit von „Herausforderungen im Zusammenleben mit dem Menschen“. „Durch die Gestaltung seines Lebensraumes kommt es auch in Siedlungsgebieten oder auf landwirtschaftlichen Flächen, die nahe an Gewässern liegen, zu gefällten Bäumen im Garten, überfluteten Flächen oder zu Schäden an vorhandener Infrastruktur“, sagte der Sprecher.

Trotz hoher Schutzvorschriften dürfen unter Umständen die Biber vergrämt oder sogar geschossen werden. Das gilt etwa bei Schäden entlang Gewässern innerhalb geschlossener Ortschaften. Im vergangenen Jahr erreichte laut LfU die Zahl der Vergrämungen, bei denen etwa Biberburgen zerstört oder die Biber akustisch gestört werden, ihren Höchststand. Fast 900-mal kamen solche Maßnahmen zum Einsatz. 2023 waren es mit 200 deutlich weniger. Die Zahl der Abschüsse sank hingegen leicht von 162 im Jahr 2023 auf 141 im vergangenen Jahr.