Mit einer Blockade protestierten Aktivisten vergangene Woche gegen Massentierhaltung. Jetzt sollen drei von ihnen vor Gericht – im Schnellverfahren.
Nach der Blockadeaktion von Tieraktivisten vor der Molkerei Sachsenmilch in Leppersdorf am vergangenen Freitag sollen drei Beteiligte in einem beschleunigten Verfahren vor Gericht gestellt werden. Wie die Polizei mitteilte, werde den Beschuldigten im Alter von 23, 24 und 33 Jahren Nötigung vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft und Polizei wollen damit erreichen, dass eine mögliche Strafe möglichst schnell erfolgt.
Die drei Tatverdächtigen hatten demnach zu Beginn des Protests den Auflieger eines Milchlasters besetzt und damit – gemeinsam mit einem zeitgleich blockierte Linienbus – die Weiterfahrt verhindert. Insgesamt nahmen laut Polizei 41 Menschen an der nicht angemeldeten Versammlung im Landkreis Bautzen teil.
Aktion richtete sich gegen Massentierhaltung
Die Aktivisten der Gruppe „Animal Rebellion“ hatten mit der Aktion gegen Massentierhaltung protestiert. Sie warfen dem Unternehmen vor, Milch aus der ganzjährigen Anbindehaltung zu beziehen und damit Tierleid zu fördern. Die Polizei löste die Blockade eigenen Angaben zufolge kommunikativ auf. Mehrere Menschen hatten sich zuvor auf der Zufahrtsstraße festgeklebt oder waren auf Fahrzeuge geklettert. Von 14 Beteiligten wurden die Personalien aufgenommen. Zudem wurden mehrere Strafanzeigen wegen Nötigung gestellt.
Die Sachsenmilch Leppersdorf GmbH in Leppersdorf hat rund 3.000 Mitarbeiter und bezeichnet sich selbst als einen der modernsten milchverarbeitenden Betriebe Europas. Aus der angelieferten Milch – nach eigenen Angaben jährlich rund 1,7 Milliarden Kilogramm – werden Produkte wie Milch, Butter, Joghurt oder Käse hergestellt.