Beim Einsturz einer Zwischendecke waren in einem Düsseldorfer Nachtclub vier Menschen verletzt worden. Nun unternimmt die Justiz einen neuen Anlauf, den Fall strafrechtlich aufzuarbeiten.
Nach dem Einsturz einer Decke in einem Düsseldorfer Nachtclub, bei dem vier Menschen verletzt wurden, soll der Fall an diesem Donnerstag (09.00 Uhr) strafrechtlich aufgearbeitet werden. Vor Gericht muss sich der Chef einer Trockenbaufirma wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Das Amtsgericht unternimmt damit den zweiten Anlauf, nachdem der Prozess im April vertagt worden war.
Der Firmenchef hatte jede Verantwortung für das Unglück bestritten. Sein Trockenbauunternehmen hatte im Sommer 2021 über einer Theke im zweiten Stock des Clubs eine neue Zwischendecke eingezogen.
Problem verschärft
Nachdem sich Monate später Risse in der Decke zeigten, soll der 66-Jährige eine zweite Lage Gipskartons angebracht haben, um die Risse zu kaschieren. Laut Anklage hatte er damit das Gesamtgewicht der Konstruktion gefährlich erhöht.
Am frühen Morgen des 27. März 2022 gegen 05.00 Uhr kam die Decke auf einer Länge von 13 Metern herunter. Vier Mitarbeiter des Clubs wurden verletzt, zwei 20 und 25 Jahre alte Frauen sogar schwer.
Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hätte der Angeklagte der Ursache für die Rissbildung nachgehen müssen. Dann hätte er erkannt, dass die Aufhängung der Zwischendecke durch Dübel in einer Putzschicht nicht tragfähig war.