Übergabe am Flughafen: Missbrauchsfall in Rust – 31-Jähriger in Haft

Ein Mann soll eine Sechsjährige aus dem Erlebnisbad Rulantica gelockt und missbraucht haben. Nach seiner Festnahme in Rumänien wird der Verdächtige nach Deutschland ausgeliefert. Hat er ausgesagt?

Knapp zwei Wochen nach dem mutmaßlichen Missbrauch eines kleinen Mädchens beim südbadischen Freizeitbad Rulantica ist der Tatverdächtige in Untersuchungshaft gekommen. Der 31-Jährige wurde zuvor aus Rumänien an die deutschen Strafverfolgungsbehörden ausgeliefert, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten. Ein Haftrichter des Amtsgerichts Freiburg habe die Haft angeordnet. 

Dem Mann wird vorgeworfen, das sechs Jahre alte Kind am 9. August aus dem Bad am Europa-Park in Rust heraus in einen Wald gelockt und sexuell missbraucht zu haben. Das hilflose Mädchen war fünf Kilometer entfernt vom Schwimmbad gefunden worden.

In Rumänien in Auslieferungshaft 

Der Verdächtige hatte in der rumänischen Stadt Oradea in Auslieferungshaft gesessen. Vor einer Woche wurde er in seinem nahegelegenen Heimatdorf Lugasu de Jos festgenommen. Wie die Polizei in Oradea der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, fand die Übergabe an die deutschen Behörden bereits am Donnerstag am Bukarester Flughafen „Henri Coanda“ statt. 

Der Mann soll am 9. August zur Mittagszeit in das Bad im Ortenaukreis gekommen sein, das insbesondere in den Sommermonaten zahlreiche Besucher anlockt. Drei Tage später kamen deutsche Ermittler dank eines Zeugens auf die Spur des Verdächtigen. Sie durchsuchten daraufhin die Wohnung des verdächtigen Mannes, der zu diesem Zeitpunkt aber nicht mehr an Ort und Stelle war.

Nach einem Bericht der „Lahrer Zeitung“ wohnte der Verdächtige zuletzt in Lahr, rund 20 Kilometer vom Bad des Europa-Parks entfernt. Dazu machte die Polizei Offenburg bisher keine Angaben.

Ermittlungen laufen weiter 

Offen blieb zunächst, ob der Rumäne bei Behörden Rumäniens oder Deutschlands zu den Vorwürfen Stellung nahm. Wie deutsche Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mitteilten, ermitteln Beamte in dem Fall weiter – dabei ist auch Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) eingebunden. Es sei bisher unklar, wann mit weiteren Ergebnissen zu rechnen sei, so die Ermittler.