Im Streit um seltene Erden erhöht Donald Trump den Druck auf China. Sollten die USA keine Magnete erhalten, müsse man mit Zöllen reagieren, so der US-Präsident.
US-Präsident Donald Trump hat China mit Strafzöllen von bis zu 200 Prozent gedroht, falls Peking die Vereinigten Staaten nicht zuverlässig mit Magneten aus seltenen Erden beliefert. „Sie müssen uns Magnete geben“, sagte Trump bei einem Treffen mit Südkoreas Präsident Lee Jae Myung im Weißen Haus. Andernfalls müsse man „200 Prozent Zoll oder so etwas“ erheben.
Zugleich räumte er ein, dass solch drastische Maßnahmen einen Zusammenbruch des Handels mit China bedeuten würden. „Wir haben ein viel mächtigeres Mittel, das sind Zölle. Wenn wir 100 Prozent, 200 Prozent Zölle erheben, dann würden wir überhaupt keinen Handel mehr mit China treiben“. Dies wäre auch in Ordnung, wenn es sein müsste.
Donald Trump und China hatten Zollstreit Anfang August pausiert
Seltene Erden sind Metalle, die für viele moderne Geräte gebraucht werden – etwa für Handys, Windräder, Elektroautos oder auch für Waffen. Besonders wichtig sind daraus hergestellte Magnete. China ist bei Förderung und Verarbeitung dieser Rohstoffe weltweit führend, die USA sind auf Importe angewiesen. Peking hatte im Handelskonflikt die Ausfuhr der Metalle und Magnete beschränkt.
Die jüngsten Äußerungen Trumps stehen im Kontrast zu seinen zuletzt eher versöhnlicheren Tönen. Erst Anfang August hatte er eine Verlängerung des Waffenstillstands im Zollstreit mit China um weitere 90 Tage angekündigt. Beide Staaten hatten sich im Mai darauf verständigt, neue Strafmaßnahmen vorerst auszusetzen, um bei Handelsfragen sowie bei Themen wie der Lieferung seltener Erden und beim Zugang zu US-KI-Chips Fortschritte zu erzielen.
Wie das „Wall Street Journal“ berichtete, soll diese Woche eine chinesische Delegation um den chinesische Unterhändler Li Chenggang für weitere Gespräche nach Washington reisen.