UN-Bericht: Jeder vierte Mensch hat keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser

Mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit haben noch immer keinen gesicherten Zugang zu Trinkwasser. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Vereinten Nationen am Dienstag veröffentlichten. Mehr als hundert Millionen Menschen seien weiterhin von Wasser aus Quellen wie Flüssen, Brunnen und Kanälen abhängig, hieß es in dem UN-Bericht.

Wegen der nur langsamen Fortschritte beim UN-Programm zur Verbesserung der Wasserversorgung, Sanitäreinrichtungen und Hygiene (Wash) seien Millionen Menschen einem höheren Gesundheitsrisiko ausgesetzt, warnten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef in ihrer gemeinsamen Studie. Die Welt sei noch weit von dem Ziel entfernt, bis 2030 eine universelle Versorgung sicherzustellen, betonten die Autoren der Studie. Das Ziel rücke stattdessen „immer weiter in die Ferne“.

Der WHO-Direktor für Umwelt und Klimawandel, Rüdiger Krech, betonte, dass Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene keine Privilegien, sondern „grundlegende Menschenrechte“ seien. „Wir müssen unsere Maßnahmen, insbesondere für die am stärksten marginalisierten Gemeinschaften, beschleunigen“, fuhr er fort.

In den vergangenen zehn Jahren erhielten laut der Studie 961 Millionen Menschen einen gesicherten Zugang zu Trinkwasser. Damit stieg der Anteil von 68 auf 74 Prozent. 

Der UN-Bericht stufte die Wasserversorgung auf fünf Ebenen ein. Ein gesicherter Zugang zu Trinkwasser, die höchste Stufe, liegt demnach vor, wenn es auf dem eigenen Grundstück jederzeit Zugang zu sauberen Trinkwasser gibt.

Seit 2015 erhielten 1,2 Milliarden Menschen weltweit zudem Zugang zu gesicherten sanitären Einrichtungen. Der Anteil stieg damit um zehn Prozent auf 58 Prozent. Diese Menschen müssen sich sanitäre Einrichtungen nicht mit anderen Haushalten teilen und Extremente werden sicher entsorgt.