Zehn Jahre nach der berüchtigten Vergewaltigungsszene bei „Game of Thrones“: Sophie Turner blickt zurück und verteidigt die Serie.
Sie gehört zu den umstrittensten Szenen in der an umstrittenen Szenen nicht armen Serie. Sansa Stark wird bei „Game of Thrones“ in ihrer Hochzeitsnacht von Ramsay Bolton vergewaltigt. Der sadistische Bräutigam zwingt ihren Kindheitsfreund Theon, den brutalen Akt mitanzusehen. Diese Sequenz aus der sechsten Episode von Staffel fünf sorgte 2015 für einen Aufschrei. So beendete deswegen etwa ein feministischer Blog seine Berichterstattung über „Game of Thrones“.
Sansa-Darstellerin Sophie Turner (29) hat die Vergewaltigungsszene zehn Jahre später in einem Interview mit „Flaunt“ neu eingeordnet. „Ich hatte das Gefühl – und habe es immer noch -, dass ‚Game of Thrones‘ ein Licht auf Dinge geworfen hat, von denen viele Leute dachten: ‚Oh Gott, so etwas kann man doch nicht zeigen'“, sagte sie dem Magazin.
„Wir scheuen uns davor“ über unbequeme Themen zu sprechen
Turner versteht, dass derartige Szenen Zuschauer traumatisieren können. Aber sie ist sich sicher, dass ihre Serie „Frauen und dem Kampf, den Frauen seit Hunderttausenden von Jahren führen“ viel Aufmerksamkeit verliehen habe. Damit meint sie den Kampf „gegen das Patriarchat, gegen die Behandlung als Objekte und gegen ständige sexuelle Übergriffe“.
Auf diese Themen ein Licht zu werfen, ist für Sophie Turner wichtig. Denn viele Männer glauben ihr nicht, wenn sie von Belästigungen berichte, sagte sie zu „Flaunt“. Dies liege daran, „dass wir nicht genug darüber sprechen – wir scheuen uns davor“.
„Stolz darauf, Teil dieser Diskussion gewesen zu sein“
Im Rückblick sagt Turner, dass sie „wirklich stolz darauf“ sei, ein Teil von „Game of Thrones“ gewesen zu sein. Die Serie habe sich nicht gescheut, „die Gräueltaten zu zeigen, die Frauen damals widerfahren sind“. Ihr Fazit: „Ich bin stolz darauf, Teil dieser Diskussion gewesen zu sein.“
Sophie Turner spielte in „Game of Thrones“ als Sansa Stark eine der Hauptrollen. Der Part markierte ihr Schauspieldebüt. Bei Beginn der Dreharbeiten im Jahr 2010 war die Britin erst 14 Jahre alt.