Streit über Paketauto: Prügel-Bote schlägt Frau ins Gesicht – DHL entlässt Kurier

Der Anlass ist nichtig, die Folgen heftig: Im Laufe eines eskalierten Streits über sein geparktes Lieferfahrzeug geht ein DHL-Bote brutal mitten auf der Straße auf ein Paar los.

Nach einer Prügel-Attacke eines DHL-Boten auf ein Paar in der Ruhrgebietsstadt Herne ermittelt die Kriminalpolizei wegen gefährlicher Körperverletzung gegen den 21-Jährigen. Der schon am 6. August passierte Vorfall erfahre derzeit viel öffentliche Aufmerksamkeit, nachdem Augenzeugen-Videos in sozialen Medien aufgetaucht seien, sagte ein Sprecher der Polizei Bochum auf Anfrage. Zuvor hatte die „Bild“ berichtet.

Demnach war es zunächst zu einer Rangelei zwischen dem DHL-Fahrer aus Castrop-Rauxel sowie einer 42-jährigen Frau und ihrem 54-jährigen Partner – beide aus Herne – gekommen. Auslöser sei eine Bemerkung des Paares über das aus ihrer Sicht falsch geparkte DHL-Auto gewesen, berichtete die Polizei.

Mann fliegt über die Hecke

Nach anhaltenden verbalen Provokationen des Paares versetzte der Prügel-Bote der Frau schließlich mit voller Wucht einen Faustschlag ins Gesicht, wie auf den Videos zu sehen ist. Dort behauptet er: „Ich bin Boxer.“

Immer wieder setzt er nach und geht dann auch auf ihren Mann los, der seine Frau schützen will. Die Aufnahmen zeigen, wie der 54-Jährige nach Schlägen über eine Hecke fliegt. Auch eine Augenzeugin, die die Eskalation aus einem Dachfenster von der gegenüberliegenden Straßenseite filmt, wird den Bildern zufolge von dem Mann bedroht.

Das Paar sei durch die Schläge leicht verletzt worden, berichtete der Polizeisprecher. Da es viele Augenzeugen gebe, dauerten die Ermittlungen noch an. Der 21-Jährige soll bereits wegen Körperverletzung, Diebstahls und Sachbeschädigung polizeibekannt sein.

DHL: zuvor keine Hinweise auf aggressives Verhalten 

Ein DHL-Sprecher bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf, dass der Tatverdächtige inzwischen entlassen sei. „Das Video ist uns bekannt und wir sind betroffen von dem, was darin zu sehen ist“, betonte er. Das Unternehmen lehne jede Form von Gewalt und aggressivem Verhalten entschieden ab.

„Wir haben direkt Konsequenzen aus dem Fall gezogen und der Mitarbeiter ist nicht mehr bei uns beschäftigt“, versicherte der Sprecher. „Wir hatten weder zum Zeitpunkt der Einstellung noch zu einem späteren Zeitpunkt Hinweise darauf, dass der ehemalige Mitarbeiter polizeilich bekannt oder gar straffällig geworden ist.“