Unwetter: Gleise überspült – Notbusse ersetzen Züge im Südharz

Starkregen hat in der Nacht einen Bahnübergang in Roßla in Sachsen-Anhalt überspült. Auf Verbindungen zwischen Halle und Kassel mussten Notbusse verkehren. Mittlerweile rollen die Züge wieder.

Schlamm und Geröll auf den Gleisen eines Bahnübergangs in der Gemeinde Südharz haben am Donnerstag für Verspätungen bei Zügen zwischen Halle und Kassel gesorgt. Die Regenfälle hatten in der Nacht einen Bahnübergang am Bahnhof Roßla überspült. Die Gleise mussten laut der Deutschen Bahn (DB) voll gesperrt werden. Im Personenverkehr betroffen waren ausschließlich Verbindungen von Abellio, so eine DB-Sprecherin. Am frühen Nachmittag sei das Gleis jedoch vollständig beräumt und wieder freigegeben worden.

Auf den Verbindungen Halle-Kassel und Halle-Leinefelde (RE8/RE9) sowie Sangerhausen-Heiligenstadt (RB57) kam es zu Verspätungen, sagte ein Abellio-Sprecher. Ab 8.30 Uhr verkehrten demnach Notbusse zwischen Sangerhausen und Nordhausen. Zuvor kam es zu Ausfällen.

Feuerwehr musste Aufräumarbeiten unterstützen

Einsatzkräfte der Feuerwehr hätten die Deutsche Bahn in der Nacht bei den Aufräumarbeiten in Roßla unterstützt, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes Mansfeld-Südharz. Auch Mitarbeiter der Gemeinde und des Abwasserzweckverbandes Südharz waren laut Bahn vor Ort. Betroffen war demnach auch der Güterverkehr. Dieser wurde umgeleitet. 

Auch am Donnerstag weiter Starkregen möglich

Die Starkregenfälle haben auch andernorts in Thüringen und Sachsen-Anhalt für überschwemmte Straßen und umgestürzte Bäume gesorgt. Vereinzelt habe es Feuerwehreinsätze gegeben. Personenschäden gab es nicht, so ein Sprecher der Polizei. 

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in vielen Landesteilen Thüringens auch am Donnerstag vor starken Gewittern mit Starkregen. Es bestehe Gefahr durch Blitzschlag, vereinzelt herabstürzende Bäume und Gegenstände sowie Hagelschlag, hieß es in einer Mitteilung. Möglich seien zudem vereinzelt rasche Überflutungen von Straßen und Unterführungen sowie Aquaplaning. 

Verantwortlich ist Tiefdruckeinfluss des ehemaligen Hurrikans „Erin“ westlich von Schottland. Dieser bringe Richtung Südwesten immer wieder Niederschläge, so DWD-Meteorologe Fabian Chow. In einem Streifen vom Südwesten bis in den Nordosten des Landes ziehen demnach heute teils kräftige Regenfälle, die teilweise auch mit Gewittern verbunden sind. Dabei sei mitunter mit Starkregen zu rechnen. Bis zum Abend soll sich der Regen laut DWD-Prognosen zunehmend abschwächen.