Infrastruktur: Bevölkerung soll bei Entwicklung des Landes helfen

Mehr als 5.000 Hinweise aus der Bevölkerung haben den Landesentwicklungsplan schon geprägt. Jetzt sind die Menschen in Sachsen-Anhalt erneut gefragt.

Die Landesregierung bittet um Mithilfe bei der Entwicklung eines Plans für die Entwicklung der Flächen in Sachsen-Anhalt. Öffentliche Stellen und alle Bürgerinnen und Bürger könnten ab dem 15. September Hinweise und Änderungsvorschläge zum derzeitigen Entwurf für einen sogenannten Landesentwicklungsplan (LEP) abgeben, teilte das Infrastrukturministerium mit. 

Der aktuell geltende Plan ist schon einige Jahre alt. „Wir merken immer stärker, dass die Zeit darüber hinweggegangen ist“, sagte Infrastrukturministerin Lydia Hüskens. Ein neuer Plan soll deshalb bis zum Ende dieser Legislaturperiode in Kraft treten. „Im Moment liegen wir gut in der Zeit“, sagte die FDP-Politikerin. Der Entwicklungsplan soll in Zukunft auch Grundlage für andere Themen, beispielsweise den Hochwasserschutz, sein. 

Menschen müssen mitgenommen werden

Im Mittelpunkt der Ausarbeitung des Plans sollen die wirtschaftliche Entwicklung und die Stärkung des ländlichen Raums stehen, hieß es. „Demografie, Klima- und Strukturwandel, Energiewende und Digitalisierung prägen unsere Gegenwart viel stärker als noch vor zehn Jahren. Darum müssen wir die Menschen von Anfang an mitnehmen – denn es geht um unsere gemeinsame Zukunft„, sagte Hüskens. 

Auf dem Plan soll ausgezeichnet werden, wie einzelne Flächen in Sachsen-Anhalt in Zukunft genutzt werden sollen. Dafür werden beispielsweise potenzielle Industriegebiete ausgewiesen. Außerdem sollen auch Standorte für Windräder in Waldgebieten bestimmt werden. 

Bürger waren schon einmal gefragt

Der aktuelle Entwurf berücksichtigt schon jetzt zahlreiche Anmerkungen aus der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt. Zwischen Januar und April vergangenen Jahres waren nach Angaben des Ministeriums mehr als 5.500 Hinweise eingegangen – unter anderem von Vereinen, Verbänden, Privatpersonen und Unternehmen. Rund ein Drittel der Einwendungen sei im zweiten Entwurf umgesetzt worden, sagte die Ministerin. 

Alle Hinweise sollen laut Hüskens bewertet werden. Die Anmerkungen können bis zum 17. Oktober unter anderem über ein Onlineportal eingereicht werden. „Wir hoffen, dass die Rückmeldungen genauso konstruktiv sind wie beim letzten Mal“, sagte die Politikerin.