Feuerwerk, Schiffsparade und wechselhaftes Spätsommerwetter. Am Wochenende wurde die Elbpromenade wieder zum kleinen Festival der Kreuzfahrt. Inklusive Kritik.
Fans des Hafens und der Kreuzschiffahrt haben am Wochenende bei den Cruise Days in Hamburg zahlreiche große Pötte bewundern und maritimes Hafenflair an der Elbpromenade genießen können. Zehntausende Menschen seien allein am Samstag an der Hafenkante entlang flaniert, teilten die Veranstalter mit. Am späten Samstagabend verfolgten Tausende von ihnen den Höhepunkt des Kreuzfahrtfestivals. Der Polizei zufolge gab es keine größeren Vorkommnisse und alles blieb friedlich.
Tausende Menschen bestaunen Parade und Feuerwerk
Fünf Kreuzfahrtschiffe hatten sich zur großen Parade auf der Elbe aufgereiht und zogen langsam und begleitet von Musik und 16 Begleitschiffen durch den blau beleuchteten Hamburger Hafen. Angeführt wurde die Parade von drei Hadag-Fähren, die sonst täglich als öffentlicher Linienverkehr über die Elbe fahren. Zum Abschluss der Parade wurde das traditionelle Feuerwerk gezündet.
Die zum zehnten Mal veranstalteten Kreuzfahrtschiff-Paraden gelten als große Werbeveranstaltung der Kreuzfahrtbranche. An den drei Veranstaltungstagen hatten acht Schiffe in der Elbmetropole festgemacht.
Das Kreuzfahrtschiff „Vasco Da Gama“ hatte die Cruise Days, die alle zwei Jahre gefeiert werden, am Freitagabend eingeleitet. Drei der fünf Kreuzfahrer der Parade – „Mein Schiff 4“, „Aida Perla“ und die „Vasco da Gama“ – sind mit der Parade auch ausgelaufen und steuern den Angaben zufolge nun ihre nächsten Ziele an.
Am Abend werden sich die „MSC Preziosa“ und die „Norwegian Dawn“ aus der Hafenstadt verabschieden. Dem Kreuzfahrtfestival vorausgegangen war die internationale Kreuzfahrtfachmesse Seatrade Europa, zu der rund 3.500 Besucher aus dem In- und Ausland erwartet worden waren.
Blauer Hafen bleibt vorerst
Der blau beleuchtete Hafen ist nicht nur Teil der Cruise Days, die mystische Atmosphäre bleibt noch bis zum 21. September erhalten. So lange werden markante Gebäude wie die Elbphilharmonie, Speicherstadthäuser, Hafenkräne, Kanäle und vieles mehr in blaues Licht getaucht. „Im Mittelpunkt steht die Idee, den Hamburger Hafen als eigenständiges Revier sichtbar zu machen und durch Licht Geschichten zu erzählen“, hieß es dazu von der Stadt. Verantwortlich für das Lichtspiel ist der Künstler Michael Batz.
Für das beeindruckende Lichtermeer haben der Lichtkünstler und sein Team mehr als 9.000 Lichtelemente installiert und angebracht. Auch das kürzlich eröffnete Westfield-Einkaufszentrum leuchtet erstmalig in Blau. Die blaue Kulisse kann täglich in den Abendstunden im Hamburger Hafen bewundert werden.
Die Aktion „Blue Port“ findet seit 2008 im Zweijahrestakt im Hamburger Hafen statt. In diesem Jahr feiert auch sie ihr zehntes Jubiläum – durch die Corona-Pandemie hatte sich der Rhythmus zwischenzeitlich verschoben.
Kritik an der Kreuzfahrt
Die Kreuzfahrt ist ein wichtiger Treiber des Tourismus in Hamburg: 2024 zählte die Stadt rund eine Million Kreuzfahrtgäste bei mehr als 180 Schiffsanläufen. Auch um die steigenden Besucherzahlen abzufertigen, hatte die Stadt am Freitag in der Hafencity ein drittes dauerhaftes Terminal mit zwei Liegeplätzen eröffnet. Zuvor gab es eine sogenannte Soft-Opening-Phase des Terminals. Etwa hatte das Kreuzfahrtschiff „Balmoral“ schon im April an dem neuen Terminal angelegt.
Das boomende Geschäft mit Kreuzfahrten gefällt nicht allen: Aktivisten der Klimaschutzgruppe Extinction Rebellion färbten bereits in der Nacht zu Donnerstag Brunnen grün, um auf “Greenwashing“ in der Kreuzfahrtbranche aufmerksam zu machen. Von der Polizei hieß es, der Staatsschutz prüfe den Fall. Auch der Naturschutzbund Deutschland sieht die Kreuzfahrtbranche wegen der damit verbundenen Umweltbelastungen kritisch.