Ein junger Mann prallt mit seinem Auto betrunken gegen einen Poller. Der wird auf die Gleise geschleudert, ein voll besetzter ICE muss stoppen. Nun gibt die Polizei weitere Details bekannt.
Nach dem Autounfall in Hannover-Kleefeld, bei dem ein ICE mit rund 900 Passagieren gestoppt wurde, hat die Polizei neue Details über den Fahrer bekanntgegeben. Bei dem jungen Mann handelt es sich demnach um einen 19-Jährigen. Ein Atemalkoholtest ergab 1,02 Promille, wie die Ermittler weiter mitteilten. Der Gesamtschaden beläuft sich Schätzungen zufolge auf rund 120.000 Euro.
Gegen den 19-Jährigen wurde ein Verfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs und wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt, wie die Polizei weiter mitteilte.
Nach bisherigen Erkenntnissen saßen drei Menschen in dem Auto. Alle konnten sich selbst befreien. Der 19-jährige Fahrer wurde vorsorglich ins Krankenhaus gebracht, blieb aber unverletzt. Seine beiden Mitfahrer flüchteten laut Polizei zu Fuß.
Betonpoller schleudert auf Gleise
Der Wagen prallte am späten Samstagabend auf einer Brücke gegen einen Betonpoller. Durch die Wucht des Aufpralls wurde der Poller auf die darunterliegende Bahnstrecke geschleudert und beschädigte die Oberleitung so stark, dass ein voll besetzter ICE mit rund 900 Menschen an Bord zum Stillstand kam. Unter den Fahrgästen waren etwa 400 Fußballfans.
Zwar wurde zunächst niemand verletzt, doch nach Angaben der Polizei kam es während der stundenlangen Wartezeit zu mehreren medizinischen Notfällen. Einsatzkräfte versorgten die Reisenden, viele verließen den Zug zu Fuß in Richtung Kleefeld. Andere wurden später mit Bussen zum Hauptbahnhof Hannover gebracht. Der ICE wurde schließlich von einer Diesellok abgeschleppt.
Nach Angaben der Bahn wurde der Fernverkehr inzwischen über S-Bahn-Gleise umgeleitet; der Betrieb lief stabil.