Prozess gegen belgischen Drogenboss in Brüssel begonnen

In Brüssel hat der Prozess gegen den belgischen Drogenboss Flor Bressers begonnen, der bei seiner Festnahme 2022 in der Schweiz zu einem der meistgesuchten Kriminellen Europas gehörte. Der 39-Jährige wurde am Montag von bewaffneten und vermummten Polizeibeamten in den Gerichtssaal begleitet. Bressers und rund 30 seiner Komplizen wird vorgeworfen, ein Netzwerk aufgebaut zu haben, das riesige Mengen Kokain aus Südamerika nach Europa schmuggelte.

Die Ermittlungen begannen im Jahr 2020 mit der Beschlagnahmung von 3,2 Tonnen Kokain im Hafen von Rotterdam. Die Drogen waren in einer aus Brasilien verschifften Ladung Manganerz versteckt worden. Die Ware war für ein belgisches Unternehmen in Antwerpen bestimmt, das auf Wasseraufbereitung spezialisiert ist und im Verdacht steht, von den Drogenhändlern als Tarnung benutzt worden zu sein.

Bressers und der Brasilianer Sergio De Carvalho gelten als wichtigste Köpfe in dem Drogenhandelsnetzwerk. Bressers wurde im Februar 2022 in der Schweiz festgenommen und im Herbst desselben Jahres nach Belgien ausgeliefert. De Carvalho wurde 2023 in Ungarn gefasst. Ihr kriminelles Netzwerk wird verdächtigt, in den Jahren 2019 und 2020 mehrere Dutzend Tonnen Kokain nach Europa gebracht zu haben. 

Der Prozess soll mehrere Wochen dauern. Es handelt sich um einen Fall des Strafgerichts von Brügge, das aus Sicherheitsgründen nach Brüssel in den ehemaligen Sitz der Nato verlegt wurde.