Gewerkschaften: Umfrage: Zunehmende Sorge vor Stellenabbau in Windindustrie

Die IG Metall lässt jährlich Betriebsräte der Branche befragen. Mehr Gewerkschaftsvertreter als früher rechnen mit sinkenden Beschäftigungszahlen.

In der Windindustrie nehmen die Sorgen vor Stellenstreichungen zu. Das geht aus einer jährlichen Befragung im Auftrag der Hamburger Industriegewerkschaft Metall Küste hervor, an der Betriebsräte aus 23 Betrieben teilgenommen haben. Im Vorjahr nahmen Gewerkschaftsvertreter aus 30 Betrieben teil.

In mehr als jedem dritten Betrieb (35 Prozent) gehen die Betriebsräte davon aus, dass innerhalb des Jahres mehr Stellen ab- als aufgebaut werden. In den zwei vergangenen Jahren wurde dagegen nur in etwa jedem fünften Betrieb mit einer negativen Beschäftigungsentwicklung gerechnet. 

Der Leiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, sagte in einer Mitteilung: „Unsere Befragung zeigt, dass die Windindustrie in Deutschland vor großen Herausforderungen steht.“

Gewerkschaft kritisiert Politik

Friedrich kritisierte zudem Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU). Reiche hatte am Montag unter anderem angekündigt, staatliche Förderung beim Ausbau der erneuerbaren Energien prüfen zu lassen. „Dem Ausbau der Erneuerbaren sowie der Industrie in Deutschland hat die Ministerin mit ihren Plänen einen Bärendienst erwiesen“, sagte Friedrich. 

Laut Gewerkschaft wird pro Betrieb ein Fragebogen ausgefüllt. Dieses Jahr war im Unterschied zu früher die Beratungsgesellschaft Betriebsrat-Consulting zuständig.