Linke in Baden-Württemberg wählt Kommunalpolitikerin Bohnen auf Spitzenplatz

Die Linke in Baden-Württemberg hat die Kommunalpolitikerin Kim Sophie Bohnen zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 8. März 2026 gewählt. Bei einer Landesvertreterversammlung in Fellbach erhielt die 26-Jährige Kreissprecherin der Partei in Heidelberg die dafür nötigen Stimmen, wie die Partei am Samstag mitteilte. Die Linke geht mit einem weiblichen Führungsduo in den Wahlkampf, auf den zweiten Platz der Landesliste wurde die Kreissprecherin der Linken in der Ortenau, Amelie Vollmer, gewählt.

In Baden-Württemberg regieren Grüne und CDU aktuell in einer Koalition unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der nicht wieder kandidiert. Die CDU wählte Mitte Mai ihren Landes- und Fraktionschef Manuel Hagel auf den ersten Platz der Landesliste. Die Grünen wählten eine Woche später den früheren Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu ihrem Spitzenkandidaten.

Die AfD wählte Ende Mai ihren Landeschef Markus Frohnmaier zum Kandidaten für das Ministerpräsidentenamt. Die übrigen Parteien schließen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Zuletzt bestimmten SPD und FDP im Juli ihre Spitzenkandidaten. Für die Sozialdemokraten tritt Landeschef Andreas Stoch an, die Liberalen wählten ihren Landesvorsitzenden Hans-Ulrich Rülke auf den ersten Listenplatz.

Der derzeitige Ministerpräsident Kretschmann tritt nicht mehr an. 2011 wurde er zum ersten und bisher einzigen Grünen-Ministerpräsidenten in Deutschland gewählt. Vorher hatte die CDU in Baden-Württemberg fast 60 Jahre lang regiert.

Umfragen zufolge könnte die CDU die Landtagswahl deutlich vor den Grünen gewinnen. Eine Erhebung des Instituts Infratest dimap für den Südwestrundfunk vom Mai sah die Partei mit 31 Prozent auf dem ersten Platz vor den Grünen mit 20 Prozent.

Auf den dritten Platz kam in der Umfrage die AfD mit 19 Prozent vor der SPD mit zehn Prozent. Für die Linke wurden sieben Prozent vorhergesagt. Bei der FDP wäre mit einem Umfragewert von fünf Prozent der Wiedereinzug in den Landtag ungewiss. Das BSW würde mit vier Prozent voraussichtlich an der Fünfprozenthürde scheitern.

Neben dem baden-württembergischen Landtag werden im kommenden Jahr vier weitere Landesparlamente neu gewählt – in Rheinland-Pfalz am 22. März, in Sachsen-Anhalt am 6. September, sowie in Mecklenburg-Vorpommern und in Berlin am 20. September.