Verkehr: Brand in Stellwerk bei Magdeburg – Bahnverkehr gestört

Ist es wieder Sabotage? Nahe Magdeburg hat es in einem Stellwerk der Deutschen Bahn gebrannt. Was bisher bekannt ist.

Nordöstlich von Magdeburg hat es in einem Stellwerk der Deutschen Bahn gebrannt. Dadurch komme es zu Beeinträchtigungen im Fernverkehr zwischen Magdeburg und Brandenburg/Havel, erklärte die Deutsche Bahn. Ob es sich um Sabotage handelt, war zunächst unklar. Die Brandursache sei noch nicht bekannt, sagte eine Bahnsprecherin auf Anfrage.

Nach Angaben der Polizei ist der Einsatz vor Ort beendet. Die Ermittlungen sollen demnächst von der Bundespolizei aufgenommen werden. Der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete von einem Millionenschaden. Die Bahn äußerte sich dazu nicht.

Gebäude nicht betretbar

Das Feuer war gegen 10.30 Uhr ausgebrochen, wie die Bahnsprecherin erklärte. Nach Angaben der Polizei waren die Flammen in dem Stellwerk in Gerwisch (Landkreis Jerichower Land) am Nachmittag gelöscht. Am Bahnhof in Gerwisch, einem Ortsteil der Einheitsgemeinde Biederitz, mussten nach Angaben des Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt alle Gleise gesperrt werden.

Nachdem die Feuerwehr den Brand gelöscht hatte, sei das Gebäude nicht betretbar gewesen, so die Bahnsprecherin. „Unser Personal vor Ort arbeitet unter Hochdruck an der Störungsbeseitigung. Eine Prognose ist derzeit leider nicht möglich.“

Der Innenraum wurde laut Beobachtungen eines dpa-Reporters komplett zerstört. An den verrußten Wänden waren Spuren der Löscharbeiten zu sehen, von der Einrichtung blieben nur verkohlte Reste übrig.

Verspätungen und Ausfälle

Verbindungen mit einem Intercity-Express (ICE) oder Intercity (IC) zwischen Berlin und Magdeburg mit planmäßigem Halt in Potsdam und Brandenburg würden umgeleitet und könnten sich dadurch verspäten, hieß es. Die Halte am Hauptbahnhof in Potsdam und Brandenburg entfielen. Zwischen Biederitz und Burg bei Magdeburg sei im Regionalverkehr ein Busnotverkehr eingerichtet worden, erklärte die Bahn. 

Zugverkehr jüngst durch andere Brände gestört

In Lehrte nahe Hannover hatte vor Kurzem ein Sicherungskasten gebrannt. Er befand sich etwa zwei Kilometer von einem Stellwerk entfernt. Die Polizei ging nach dem Brand an der wichtigen Bahnstrecke zwischen Berlin und Hannover von schwerer vorsätzlicher Brandstiftung aus. 

Mehrere Vorfälle gab es in Nordrhein-Westfalen. Bei Aachen und Heinsberg beschädigten Unbekannte Kabel an einer Bahnstrecke, der Staatsschutz ermittelt. Zuvor war ein Sabotageakt an der Strecke Düsseldorf-Köln bekanntgeworden. Zwei Brandanschläge ereigneten sich im August.