Vorläufige offizielle Ergebnisse: Mehrheit in Guinea stimmt für neue Verfassung

Vier Jahre nach dem Militärputsch im westafrikanischen Guinea haben sich die Menschen vorläufigen offiziellen Ergebnissen zufolge mit deutlicher Mehrheit für eine neue Verfassung ausgesprochen. Laut den am Dienstagabend veröffentlichten vorläufigen Ergebnissen stimmten 89 Prozent für die neue Verfassung.

Die neue Verfassung macht den Weg für Wahlen frei, ermöglicht aber auch eine Präsidentschaftskandidatur des Junta-Chefs Mamady Doumbouya und würde so Kritikern zufolge möglicherweise dessen Macht festigen. Die Opposition hatte die Abstimmung boykottiert.

Die Wahlbeteiligung gab der Minister für territoriale Verwaltung und Dezentralisierung, Ibrahima Kalil Condé, mit rund 86 Prozent an. Das Endergebnis wird zu einem noch nicht genannten Zeitpunkt vom obersten Gerichtshof bekannt gegeben.

Guinea wird seit einem Putsch gegen die Regierung von Präsident Alpha Condé im September 2021 von einer Militärregierung unter der Führung von Oberst Mamady Doumbouya regiert. Condé war 2010 der erste demokratisch gewählte Präsident Guineas nach Jahrzehnten der Diktatur.

Die Militärjunta hatte zuletzt angekündigt, bis Ende dieses Jahres Parlaments- und Präsidentschaftswahlen abzuhalten, nannte aber zunächst keinen Wahltermin. Bereits zuvor hatte sich die Junta unter internationalem Druck bereit erklärt, bis Ende 2024 die Macht an eine gewählte Regierung zu übergeben – was jedoch nicht geschah.