Im ersten Halbjahr mussten die Exporteure einen Rückschlag verkraften. Das hat auch mit den USA zu tun. Wie heftig ist der Einbruch?
Thüringens Exportwirtschaft hat im von der US-Zollpolitik dominierten ersten Halbjahr einen leichten Dämpfer hinnehmen müssen. Die Ausfuhren sanken im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent auf rund 9,4 Milliarden Euro, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Besonders deutlich war der Rückgang mit 3,1 Prozent im Handel mit anderen EU-Staaten. Die Ausfuhren in die USA gingen hingegen nur um 0,3 Prozent zurück.
„Das Thüringer Exportgeschäft in die USA bleibt weiter angespannt“, hieß es von der Industrie- und Handelskammer Erfurt. Die rückläufigen Zahlen resultierten aus den aktuellen Zöllen in Höhe von 15 Prozent, bei Stahl und Aluminium 50 Prozent und der unsicheren Handelspolitik, die durch das Agieren der USA ausgelöst seien.
Keine disruptiven Veränderungen
„Sie stellen aber keine signifikanten Einbrüche oder gar disruptiven Veränderungen dar“, hieß es weiter. Ein Grund könne sein, dass Endkunden in den USA aktuell noch bereit seien, die durch die Zölle verursachten Mehrkosten selbst zu tragen.
Dagegen stiegen die Exporte nach Großbritannien (plus 7,7 Prozent) und China (plus 7,6 Prozent) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 deutlich an, wie die Statistiker weiter mitteilten. Bei Fahrzeugteilen, Maschinen oder optischen Geräten gingen die Exporte im ersten Halbjahr besonders stark zurück. Deutliche Steigerungen verzeichneten die Statistiker hingegen bei Autos und Pharmaerzeugnissen.