Wenn die Liebe nicht mehr so stark ist wie zu Beginn, dann kann es helfen, sich neu zu begegnen. Diese Autoren haben aufgeschrieben, wie das funktionieren kann.
stern-Redakteurin Katharina Hoch schreibt regelmäßig über Themen rund um Beziehung und Sexualität. „Liebende bleiben“ war ihr persönlicher Begleiter in den ersten Jahren der Mutterschaft, „Treue ist auch keine Lösung“ half ihr, die Beziehung zu ihrem Mann auf eine neue Ebene zu heben.
John und Julie Gottman: „8 Gespräche, die jedes Paar führen sollte“, Ullstein, 288 S., 14,99 Euro
Dieses Buch motiviert Paare, wieder ins Gespräch zu kommen, über die Dinge, die im Alltag oft zu kurz kommen: Sexualität, persönliche Werte und Träume. Die amerikanischen Psychologen John und Julie Gottman stellen acht zentrale Gesprächsthemen vor, die dabei helfen, sich (neu) kennenzulernen, selbst wenn man schon lange zusammen ist. Mit vielen praktischen Beispielen und Ideen macht das Buch Mut, ehrlich miteinander zu sein, Konflikte gemeinsam zu lösen und als Paar weiterzuwachsen.
Eva-Maria Zurhorst: „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“, Goldmann, 400 S., 13 Euro
Der Beziehungsratgeber von Eva-Maria Zurhorst kommt mit einer simplen Wahrheit daher: Eine glückliche Beziehung beginnt bei uns selbst. Viele Menschen suchen in der Liebe nach Bestätigung oder versuchen, eigene Unsicherheiten durch den Partner zu kompensieren. Doch wer sein persönliches Glück an den Partner koppelt, wird auf Dauer unzufrieden bleiben. Zurhorst hilft dem Leser, den Blick nach innen zu richten und Verantwortung für die eigenen Gefühle zu übernehmen. Besonders hilfreich für Menschen, die häufig ähnlichen Beziehungsmustern verfallen und den vermeintlichen Fehler beim Partner suchen.
David Schnarch: „Die Psychologie sexueller Leidenschaft“, Klett-Cotta, 512 S., 20 Euro
David Schnarch, Koryphäe der Sexual- und Paarberatung, erklärt anhand von Fällen aus seiner Praxis, wie Paare emotionale und sexuelle Blockaden überwinden können, um mehr Intimität und erfüllende Sexualität zu erleben. Er zeigt auf wunderbare Weise: Wer sich selbst treu bleibt, erlebt auch in langjährigen Beziehungen Leidenschaft und Nähe.
Esther Perel: „Was Liebe braucht“, Harper Collins, 320 S., 15 Euro
Warum ist es so schwer, emotionale Nähe und sexuelles Begehren dauerhaft miteinander zu verbinden? Über Jahre hat die Paartherapeutin Esther Perel mit Menschen gearbeitet, die genau an diesem Punkt feststecken – zwischen Vertrautheit und Sehnsucht nach Abenteuer. In ihrem Buch erläutert sie, warum Sicherheit und Erotik oft wie Gegensätze wirken und wie es trotzdem gelingen kann, beides zu leben.
Jesper Juul: „Liebende bleiben“, Beltz, 251 S., 14 Euro
Eine große Empfehlung für alle Eltern: Der dänische Familientherapeut Jesper Juul erinnert daran, wie wichtig gemeinsame Zeit in der Partnerschaft ist, und zeigt, wie es gelingen kann, die Liebesbeziehung auch im Familienalltag lebendig zu halten.
Lisa Fischbach, Holger Lendt: „Treue ist auch keine Lösung“, Piper, 336 S., 17,99 Euro
Ein provokanter Titel, der den Leser dazu auffordert, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen. Die Autorin und der Autor beleuchten die Realität von Untreue und ermutigen dazu, eigene Werte und Wünsche zu reflektieren. Das Buch bricht mit Tabus und macht deutlich, dass Offenheit und Ehrlichkeit oft mehr zu einer erfüllten Beziehung beitragen als das blinde Befolgen gesellschaftlicher Normen.
Sharon Brehm: „Wiederherzgestellt“, Südwest, 272 S., 20 Euro
Je länger eine Beziehung dauert, desto wahrscheinlicher ist es, dass es zu emotionalen Verletzungen kommt, sei es durch Worte oder durch Handlungen. Die Paartherapeutin Sharon Brehm beschreibt in ihrem Buch, wie es gelingt, nach schmerzhaften Erfahrungen wieder einen positiven Umgang miteinander zu finden. Sie erklärt, wie wir alte Muster und Schutzmechanismen erkennen und auflösen können, und bietet wissenschaftlich fundierte Ansätze sowie praktische Übungen. Mit zahlreichen Beispielen gibt Brehm Anregungen, wie Paare gemeinsam Wunden behandeln und an einer gesunden Beziehung arbeiten können.
Marshall B. Rosenberg: „Gewaltfreie Kommunikation“, Junfermann, 224 S., 28 Euro
Diesen Klassiker unter den Kommunikationsratgebern sollten nicht nur Paare mit Beziehungsproblemen lesen. Rosenberg stellt ein Kommunikationsmodell vor, das hilft, Konflikte friedlich zu lösen und Beziehungen zu stärken. Hinter jedem Verhalten steht ein menschliche Bedürfnis. Ziel ist es, dieses Bedürfnis klar und wertschätzend zu kommunizieren – ohne Vorwürfe, Bewertungen oder Schuldzuweisungen.
Aino Simon: „Liebe lieber einzigartig“, Goldegg, 220 S., 19,95 Euro
Ein ehrlicher Beziehungsratgeber, der dazu ermutigt, Liebesbeziehungen individuell zu gestalten – jenseits von gesellschaftlichen Erwartungen und vorgefertigten Mustern. Aino Simon erklärt, warum es so wichtig ist, sich zuerst mit den eigenen Wünschen, Bedürfnissen und Grenzen auseinanderzusetzen, bevor man sie in der Partnerschaft kommuniziert.
Stefanie Stahl: „Jeder ist beziehungsfähig“ , Kailash, 320 S., 17 Euro
Die Psychologin Stefanie Stahl sagt, dass fast jeder Mensch das Potenzial für eine glückliche Beziehung habe. Entscheidend dafür sei die Arbeit am eigenen Selbstwert und die Fähigkeit, Nähe und Autonomie in Balance zu bringen.