Fußball-Bundesliga: Wirbel um FC St. Paulis Kapitän Irvine

Kaum einer steht für das Image des FC St. Pauli als etwas anderer Bundesligist so wie Jackson Irvine. Jetzt gibt es Aufregung um ihn. Der Club bemüht sich darum, die Lage zu beruhigen.

Um den derzeit verletzten Kapitän des FC St. Pauli, Jackson Irvine, gibt es Wirbel. Auslöser sind kritische Kommentare eines Aufsichtsratsmitglieds des Bundesligisten unter einem Instagram-Post von Irvines Ehefrau Jemilla Pir. Später waren die Äußerungen gelöscht.

Der australische Fußball-Nationalspieler reagierte nicht. Das tat seine Ehefrau. Jemilla Pir machte die Kommentare in einem Video auf ihrem Instagram-Account öffentlich. Zuerst hatten unter anderem das „Hamburger Abendblatt“, „bild.de“, „mopo.de“ und der „Kicker“ über den Vorgang berichtet. Laut „Kicker“ hat sich das Aufsichtsmitglied bei Irvine in einem Brief entschuldigt.

FC St. Pauli distanziert sich von Kommentaren

Die St. Pauli-Verantwortlichen bemühten sich, die Situation zu entschärfen. „Die Vereinsführung des FC St. Pauli hat nach Bekanntwerden der Kommentare interne Gespräche geführt, sich klar davon distanziert und diese Distanzierung auch übermittelt – vor der Veröffentlichung des Instagram-Reels am Dienstag“, hieß es in einer Stellungnahme auf Medien-Anfrage.

Der Verein teilte weiter mit: „Wir appellieren eindringlich, sich im Sinne eines respektvollen und konstruktiven Miteinanders sowie im Interesse des gesamten FC St. Pauli zu verhalten. Schlammschlachten auf Social Media helfen niemandem – sie schaden allen.“

Irvines Haltung zu Gaza-Krieg unter Fans umstritten

Irvine musste nach einer Fußoperation mehrere Monate pausieren und bestritt noch kein Saisonspiel. Auch ohne ihren Kapitän und Mittelfeldspieler legte die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin einen erfolgreichen Bundesliga-Start hin und überzeugte spielerisch.

Der 32-jährige Irvine sorgte jenseits des Fußballs für Diskussionen wegen seiner öffentlich gemachten pro-palästinensischen Positionierung im Gaza-Krieg. Unter den St. Pauli-Fans ist diese Haltung umstritten.

Irvine galt und gilt als Vorzeige-Spieler des FC St. Pauli. Mit seinem unkonventionellen Auftreten passt er zum Image des Kiezclubs.

Trainer Blessin hält sich mit Bewertung zurück

Bei der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Spiel am Samstag (15.30 Ihr/Sky) bei Werder Bremen wollte Trainer Alexander Blessin die Angelegenheit nicht kommentieren. „Ich will mich aufs Sportliche und alles Weitere konzentrieren“, sagte der 52-Jährige. „Natürlich tauscht man sich auch aus.“ Er habe mit Irvine lange gesprochen. „Das war jetzt auch keine einfache Zeit für ihn.“

Irvine habe „in der letzten Zeit sehr viel abbekommen hat. Das muss man ganz ehrlich sagen“, meinte Blessin. Irvine wolle sich nur auf das Sportliche konzentrieren. „Und das ist für uns das Wichtigste.“