Lufthansa: Sind die Piloten zu gierig?

Die Lufthansa-Piloten drohen mit einem Streik – dabei geht es ihnen besser als den allermeisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Was sie nun noch fordern.

Lufthansa-Piloten drohen mit Streiks. Sie sorgen sich um ihre Zukunft und fordern deshalb vom Konzernmanagement eine höhere Verzinsung ihrer betrieblichen Altersvorsorge. Der Konflikt muss aus Sicht vieler Arbeitnehmer abgehoben wirken. Zum einen verdienen die 4800 Piloten bei der Lufthansa-Kernmarke mit bis zu 250.000 Euro und mehr überdurchschnittlich viel. Zudem können sie ab 55 Jahren in den Vorruhestand gehen. Und bekommen dann neben der gesetzlichen Rentenversicherung auch noch die betriebliche Altersvorsorge, um die aktuell gerungen wird.

Den Lufthansa-Piloten geht es um die Rente

Eine solche vom Staat steuerlich geförderte und vom Arbeitgeber bezuschusste Betriebsrente haben bislang nur die Hälfte aller Beschäftigten in Deutschland. Gutverdiener nehmen sie laut Erhebungen der Deutschen Rentenversicherung deutlich häufiger in Anspruch als Geringverdiener – obwohl gerade die so vor Altersarmut geschützt werden sollten.

Die Lufthansa-Piloten argumentieren im aktuellen Tarifstreit, dass die Fluggesellschaft die betriebliche Vorsorge 2017 umgestellt habe. Bis dahin war die Höhe der ausgezahlten Rente garantiert, nun sagt der Arbeitgeber nur noch den Beitrag zu, der in die Altersvorsorge gesteckt wird. Die Anlagefonds, in die die Lufthansa einzahlt, werfen allerdings nicht die erhoffte Rendite ab. Deshalb fordern die Piloten, dass der Konzern mehr für ihre Zusatzrente aufbringen soll. Das klingt utopisch – auch angesichts des straffen Sanierungsprogramms, das der Vorstand ausgerufen hat.