Acht Verdächtige nach Cyberangriff auf Bundesagentur für Arbeit – wenig Schaden

Nach einem Cyberangriff auf mehr als 20.000 Benutzerkonten bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat die Polizei acht Tatverdächtige ermitteln können. Zwei von ihnen seien – allerdings wegen anderer Tatvorwürfe – in Untersuchungshaft genommen worden, teilte das Polizeipräsidium Mittelfranken am Montag in Nürnberg mit. Der Schaden bei der Bundesagentur war wegen des frühzeitigen Einschreitens mit weniger als tausend Euro gering geblieben.

Ausgelöst hatte die Ermittlungen demnach eine Mitarbeiterin in einem Jobcenter in Nordrhein-Westfalen, der bei einer Einzelfallbearbeitung Unstimmigkeiten auf dem Konto eines bereits gestorbenen Kunden aufgefallen waren. Bei einer anschließenden Überprüfung habe die BA eine Vielzahl unberechtigter Logins festgestellt.

Inzwischen stehe fest, dass die Tatverdächtigen zwischen Januar und März versucht hätten, sich widerrechtlich in mehr als 20.000 Benutzerkonten bei der BA einzuloggen. In rund tausend Fällen sei ihnen dies auch gelungen.

Dabei sollen sie in mehr als 150 Benutzerkonten die Kontoverbindung geändert haben, um die vorgesehenen Leistungsauszahlungen an die Kunden betrügerisch auf eigene Konten umzuleiten. Wegen des frühzeitigen Auffliegens sei der Schaden aber begrenzt geblieben.

Die acht Tatverdächtigen sind zwischen 36 und 61 Jahre alt. Bei einer Razzia seien am 8. Oktober insgesamt 14 Objekte in mehreren Bundesländern durchsucht worden.

Die beschlagnahmten Beweismittel hätten eindeutige Hinweise darauf ergeben, dass die Beschuldigten hinter dem Cyberangriff steckten. Im Fall der beiden Festgenommenen gab es Haftbefehle wegen Drogenhandels.